Mittwoch, 11. Juli 2012

Vom Prototypen...

...zur fertigen Stoffwindel:




Ich finde, die rechts kann sich sehen lassen.

Puppenwindel

Ich hatte noch einige Stoffwindeln, die ich auch schon gebraucht erhalten habe, die nicht mehr so schön aussahen. Ausgefranst, verwaschen und mit Löchern.

Meine Tochter hat das an- und ausziehen von Puppen noch nicht entdeckt. Aber Wickeln ist seit langem etwas sehr Interessantes, was sie auch über längere Zeit beschäftigen kann. Nur, die Puppenwegwerfwindeln halten nach 2 mal Gebrauch nicht mehr, und eigentlich sind WWW's für Puppen auch gänzlich unsinnig.

Also habe ich heute Puppenwindeln genäht. Hier ein kleines WIP. Die Fotos stimmen nicht ganz weil ich in anderer Reihenfolge genäht hab.

Man braucht dafür:
- alte Stoffwindeln
- Gummifaden
- Klett

Das ist das Schnittmuster für meine kleine Stoffpuppe (weil ich die andere gerade nicht fand ;-) ) Sie ist nur gut 30cm lang, deshalb ist diese Windel ziemlich klein.
{Das Schnittmuster erstellen: Puppe auf Papier/Stoff legen und die Kante um den Bauch führen bis knapp über die Mitte. Zurücklegen und von der oberen Kante nach unten die Ecke markieren, etwas breiter als der Klett. vom Beinansatz eine Schräge nach oben zu der markierten Ecke zeichnen. Zwischen den Beinen je nach Puppengrösse Breite und Länge (nach vorn um den Po falten zum grosszügig abschätzen) einzeichen. Nun das Ganze Längs und Quer über die Mitte falten und die Form übertragen. So ist die Form symmetrisch vorn und hinten rsp. links und rechts. Das Vorderteil an den Seiten so kürzen, dass es gerade bis an die Seite der Puppe reicht}

Es lohnt sich vor dem Zuschnitt die Windeln zu bügeln. Vom Schnittmuster habe ich einmal aus dünner Mullwindel ein Stück ohne Nahtzugaben geschnitten. Aus einer dickeren und stabileren Windel (man kann auch einen Baumwollstoff mit Farbe nehmen ;-) habe ich den Schnitt mit 1.5cm Nahtzugabe geschnitten.

 Die beiden Teile aufeinander stecken. Dann wird die Nahtzugabe nach innen gebügelt, dass sie auf die Kante der inneren Lage trifft.
 In der Mitte die Nahtzugabe wie auf dem Foto 2 Mal einschneiden (in der Rundung ev. mehr, wenn der Stoff sich nicht verformen lässt). Stoff noch ein 2. Mal einklappen und bügeln, dass ein Rollsaum entsteht.

 Diese Innere Kante wird mit einem Gummifaden versehen, damit der Beinabschluss schön anliegt. Hier auf dem Foto habe ich einen Knoten in den Faden gemacht und bei halb aufgeklappter Nahtzugabe mit Zickzack über den Faden genäht um das Ende zu fixieren. Das andere Ende genauso annähen. Die Länge hängt etwas davon ab, wie elastisch der Faden ist und wie eng der Beinabschluss sein soll.
Man kann auch den Faden einfach ohne Zug in die Kante einlegen und die Enden später fixieren. Dafür muss der Elastik erst mal gleich lang sein wie der Rollsaum.

Den Faden also schön in die Falte legen und die Kante drum legen. Mit Stecknadeln das ganze fixieren, so dass der Gummifaden schön im Falz liegt. So wird verhindert, dass wir nachher darüber nähen.

Dann einmal knapp an der inneren Kante nähen.

An den Ecken kleine Dreiecke abschneiden, und die geraden Kanten genauso umbügeln.
Falls der Gummifaden nun noch nicht fixiert wurde, auf einer Seite auf der Nahtzugabe drüber nähen, am anderen Ende auf die gewünschte Länge herausziehen und ebenfalls vor- und zurück drübernähen zum fixieren.

Nun alle übrigen Seiten knapp an der inneren Kante absteppen.


 Danach sieht es etwa so aus. Hier sind die Nähte in anderer Farbe, damit man es gut sieht.

 Von aussen.

Dann wird innen an den Seitenklappen ein Stück Hackenklett angenäht, aussen auf dem Vorderteil ein Stück Flauschklett in der Mitte. (Für grössere Puppeneltern kann man hier auch Druckknöpfe anbringen, kleine Kinder können die aber oft nur schlecht öffnen und schliessen)
 Und so sieht es fertig aus. Gut, ich hätte schöner nähen können, aber wenn man in der gleichen Farbe näht, dann ist die Naht auch gar nicht sichtbar ;-)
 Man könnte auch am Bauch noch ein Gummiband einarbeiten, aber meistens halten die Windeln auch so an der Puppe.
Wer mag, kann auch einfach den Gummifaden mit Zickzack aufnähen. Dafür den Rollsaum bügeln. Unter der Nähmaschine in der Mitte des Füsschens den Gummifaden auf den Saum legen (entweder ihr habt ein Füsschen für die Führung einer Kordel oder ihr legt ihn einfach in den Spalt in der Mitte). Beim nähen darauf achten, dass die Nadel nicht in den Gummifaden sticht. Ein Ende mit vor und zurück fixieren, auf die gewünschte Länge zusammenziehen und das zweite Ende fixieren.

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